Texter, mehr Urlaub als Job?
Was machen eigentlich Texter? Die tippen doch nur!
Viele Bekannte, Freunde und Menschen, die mich neu kennenlernen fragen: Was machst du eigentlich beruflich? - Texterin und Sprecherin. Selbstständig, versteht sich. Und dann geht’s los: Wow, da kannst du ja von überall aus arbeiten und genial, du liegst einfach am Strand und schreibst deine Texte. Hammer, so frei und flexibel wäre ich auch gerne. Ich meine, schreiben kann ja jeder!
Texte schreiben lassen, kann jeder!
Ehm, na ja. Also ich kann schon von überall aus arbeiten, aber ein Schreibtisch, (mehrere!) Notizbücher, stabile Internet- und Telefonanbindung und so weiter sind in jedem Fall essenziell. Vom Strand arbeiten? Hmmm? Ich denk nur an Millionen Sandkörner, die in jedes Löchlein meines geliebten Laptops kriechen und dort ihr Unwesen treiben. Mal ehrlich, neben Gefahren von Sand und Wasser, wo soll bitte der Fokus bleiben, wenn ständig das Meer neben einem plätschert und man selbst bei gefühlten 100 Grad arbeiten muss. Also liebe Leute, so einfach ist das nicht.
Kleiner Einschub: Ich wollte heute eigentlich einen Text mit Tipps zum Start in die Selbstständigkeit schreiben. Doch irgendwie hat sich ein ganz anderes Thema ergeben. Deswegen kommen die Tipps nächste Woche.
Die Mythen des Texter-Daseins
Es ist tatsächlich so, dass ich mir alles sehr frei einteilen kann. Ich arbeite, wie ich Lust habe. Trotzdem denken viele, dass ich einfach nur rumsitze und in die Tasten haue. Ach herrlich, diese Vorstellung finde selbst ich traumhaft. Morgens aufstehen, Kaffee kochen (ähh, ich trinke keinen Kaffee), ein bisschen schreiben und der Tag ist geritzt. Auch wenn mir das Schreiben unwahrscheinlich viel Spaß macht und ich es liebe, mich in neue Themen reinzufuchsen ist es meistens halt einfach Arbeit. Nix mit rosa-instagram-sternchen-filter und guck mal „My digital Lifestyle“. Wie in jedem anderen Job auch gibt es Tage, die nerven einfach. Im Gegensatz zu: Ich lieg gemütlich im Bett und schreibe mal vor mich hin, sieht’s halt meistens eher so aus:
Der Alltag einer Texterin - oder besser, mein Alltag
Ich versuche, so gut es geht, montags meine Woche zu planen. (geht aber meistens nicht) Wenn ich Textanfragen bekomme, dann geht der eigentliche Job los. Wenn nicht auf Anhieb alles klar ist, folgen auf die erste Mail mit dem Auftrag noch weitere, in denen wichtige Details geklärt werden. Mit manchen Kunden telefoniere ich regelmäßig, damit wir textlich wirklich 100% auf einen Nenner kommen. Bevor ich überhaupt den ersten Satz schreibe, lese ich mich durch das Infomaterial oder muss noch einiges recherchieren. (Also von wegen ganz gemütlich rumtipseln). Da ich ein absoluter Listenfan bin, gehören bei mir zu jedem Auftrag mindestens 2-3 DinA4 Seiten Notizen. Und wenn alles klar ist, ich das Thema praktisch inhaliert habe, dann geht’s los. Was ich wirklich daran mag, ist, dass ich mich darin so schön verlieren kann. Ein Thema, das einen komplett beansprucht. Fast wie eine Meditation mit wachem Geiste. Naja, und dann schreibe ich eben, manchmal über Tage hinweg an einem Thema. Ich denke darüber nach, welche Sprache meine Zielgruppe spricht und welche Bilder sie im Kopf haben soll, wenn sie meinen Text liest. Die Sache mit dem Texten ist die, dass immer viel Konzeption drinsteckt und viel Vorarbeit was Struktur, Aufbau und Inhalt betrifft.
Wenn die Texte fertig sind?...
...dann lasse ich sie mindestens einen Tag liegen und gehe anschließend noch mal alles durch. Ob’s was geworden ist, entscheidet der Kunde. Aber die paar Mal, an denen ich wirklich mit einem Kunden nicht mehr weiterkam, die kann ich nach vier Jahren texten an einer Hand abzählen. Natürlich kommt es manchmal zu kleinen E-Mail-Ping-Pongs, weil „irgendwas“ noch nicht perfekt ist, aber auch das ist machbar. Du bist einfach für deine Kunden da und das am besten per E-Mail, skype, Telefon, WhatsApp, Messenger und what ever! ← Wobei das auch noch mal ein anderes Thema ist, zu dem ich hier bald schreiben werde!
Texten macht Spaß!
Ja das tut es, aber es ist, wie jeder andere Job auch, manchmal ermüdend, nicht erfüllend und vielleicht auch nervig - zumindest phasenweise. Besonders für Menschen, die grade mit dem Texten anfangen, kann „Texter werden“ ein ziemlich müßiger Weg sein. Wo kommen neue Projekte her? Was muss ich mir noch alles aneignen? Wie geht das alles überhaupt, so selbstständig?
Aber das sind alles schöne Themen, die ich hier nach und nach aufgreifen werde. Falls du ein Thema aus den Bereichen Selbstständigkeit // Texterin // Sprecherin hast, das dich besonders interessiert, dann schreib mir an info@wenigerblabla.de
Ich freu mich!





